Ein unbeschwerter Gang durch Feld, Wald und Wiesen kann einem trotz aller Vorsicht einen ungebetenen Gast in Form einer Zecke bescheren. Mit Hilfe kleiner Widerhaken an ihrem Stechrüssel verankern sich diese kleinen Spinnentiere in der Haut und sondern zusätzlich eine Art „Klebstoff“ ab, mit dem sie sich mit der Haut verkleben.
Meistens ist die Zecke zunächst als kleiner dunkler Punkt sichtbar. Sobald Sie ihn entdecken, sollten Sie schnell handeln, um die Weitergabe von Krankheitserregern zu vermeiden. Generell gilt: Je länger die Zecke saugt, um so größer ist das Risiko sich mit weiteren Erregern zu infizieren.
Zecken können nämlich in ganz Deutschland durch Bakterien eine Borreliose sowie vornehmlich in Süddeutschland und Österreich durch Viren eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Borreliose äußert sich meistens durch eine Hautrötung um den Zeckenbiss und kann in vielfältiger Form und schwer verlaufen. Sie betrifft meistens die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Die Viruserkrankung FSME kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. Sie macht sich meistens durch Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen bemerkbar. Eine Nackenstarre, Schwindel, Erbrechen und Übelkeit sind ebenfalls typische Symptome.
Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, gegen FSME schon.
Generell empfiehlt es sich, bei Wanderungen durch Wälder und hohe Gräser feste Schuhe und lange Hosen anzuziehen und den Körper im Anschluss genaustens zu kontrollieren.
Man kann eine Zecke nicht falsch entfernen. Wichtig ist, dass man sie entfernt und zwar so schnell wie möglich. Dies gelingt mit einem Spezialwerkzeug (Zeckenkarte, -pinzette oder
-schlinge), einer spitzen Pinzette oder zur Not auch mit den Fingernägeln. Damit greifen Sie die Zecke möglichst knapp über der Haut und ziehen Sie sie mit einem beherzten Ruck gerade heraus. Wenn die Zecke vollständig entfernt ist, sollte man die Stichstelle mit einem Wunddesinfektionsmittel desinfizieren. Bleiben noch Teile der Zecke stecken, muss man sich in der Regel keine Sorgen machen. Meistens sind es nur Reste des Stechapparates, nicht etwa der Kopf. Hinsichtlich der Übertragung von Borrelien oder FSME-Viren sind die verbleibenden Zeckenteile ungefährlich.
Vergessen Sie alte Hausmittelchen! Wichtig ist, dass die Zecke nicht mit Öl, Nagellack, Klebstoff etc. betupft werden sollte. Damit wird ihr Stress erhöht und die Übertragung der Erkrankung wahrscheinlicher.
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